Radfahren in Frankreich
In Frankreich gelten im Allgemeinen die gleichen Sicherheitsvorschriften für Fahrräder wie in Deutschland.
Aber:
- Für Kinder bis zwölf Jahren besteht Helmpflicht.
- Bei schlechtem Wetter und ab Einbruch der Dunkelheit müssen Radfahrer eine gelbe Warnweste tragen.
- Zwei wichtige Ausdrücke sollten Sie sich merken, die oft unter einem Durchfahrtsverbot-Schild angebracht sind
a) SAUF Velo (ausgenommen Radfahrer)
b) AUX Velo (auch Radfahrer)
Pedelecs
• bis 25 km/h mit Tretunterstützung, bis 250 Watt
• Fahrradhelm empfohlen
• Kein Führerschein erforderlich
• Fahrradweg darf benutzt werden
S-Pedelecs (E-Bikes)
• schneller als 25 km/h mit Tretunterstützung, mehr als 250 Watt
• Motorradhelm (kein Fahrradhelm) vorgeschrieben
• Führerschein AM (ab 16 Jahren) erforderlich
• Fahrradweg darf nicht benutzt werden!
E-Roller Vorschriften (PDF)
Frankreich verfügt über ein sehr dichtes Fahrradwegenetz. Radwegekarten sind in fast jedem «Office de tourisme» erhältlich oder im Internet zu finden. Man unterscheidet hierbei die die sogenannten "Veloroutes" und die "Voies Vertes". www.francevelotourisme.com Man unterscheidet hierbei die
- «Veloroutes» Es sind Fernradwege, die nicht nur auf Radwegen, sondern auch an oder auf Straßen entlangführen können.
- «Voies Vertes» (Grüne Routen). Sind die schönsten Routen, denn Sie führen auf gesicherten Radwegen durch die Region, meist abseits aller Straßen, durch Wiesen, Wälder, Felder und am Meer, oder an Flüssen oder Kanälen entlang. Sie eignen sich besonders gut für Familien und kleine Radtouren bis ca. 60 km. Diese Strecken führen auch schon einmal über unbefestigte Wald- und Feldwege, sind aber immer besonders reizvoll. Es macht einfach Spaß auf diesen abwechslungsreichen Strecken zu fahren, und kein Kilometer ist langweilig.
- Auch viele stillgelegte Eisenbahnstrecken wurden zwischenzeitlich als Fahrradwege ausgebaut.
http://www.bahntrassenradeln.de/bahneur_f.htm
http://www.bahntrassenradwege.de/index.php?page=voie-verte-de-bourgogne
Radfahren an der Atlantikküste
Die Atlantikküste, vor allen Dingen ab der südlichen Bretagne, bietet sich für familienfreundliches und steigungsarmes Radfahren auf den «Voies Vertes» an. Fast alle Strecken führen abseits der Straßen durch die bezaubernde Landschaft.
Speziell die vorgelagerten Inseln sind das reinste Fahrrad-Paradies.
Ebenfalls sehr familienfreundlich und ohne nennenswerte Steigungen geht es südlich der Gironde, in den Departements Gironde und Landes, auf sehr gut ausgebauten Radwegen durch Wälder, Dünen und am Meer entlang.
Am Mittelmeer
sind die «Voie Verte» leider nicht so zahlreich wie am Atlantik, aber auch hier und da kann man schöne Radtouren unternehmen.
Im Landesinneren
Speziell im Umfeld von Kanälen und Flüssen, zum Beispiel im Burgund, an der Seine, Loire, oder am Kanal de Midi werden dem Freizeitradler zahlreiche leichtbefahrbare und schöne «Voie Verte» angeboten.
Soll es dagegen die Bretagne sein, dem ist z.B. der Radweg entlang des Nantes-Brest-Kanal zu empfehlen.
Darf es etwas länger sein?
Wer lange Radtouren oder einen Radurlaub plant, dem empfehlen wir folgende Strecken, die sich auch für kurze Etappen eignen:
Der Loire-Radwanderweg von der Quelle bis zur Mündung. Mit fast 700 km Länge auf den «Veloroutes» und «Voies Vertes» geht es entlang der Loire vorbei an prachtvollen Schlössern und weiteren Sehenswürdigkeiten. Die Strecke ist eine Fahrradreise wert. http://www.loire-radweg.org/
Vom Atlantik zum Mittelmeer führt der ca. 500 km lange «Voie Verte», entlang am Ufer der Garonne und dem Canal du Midi. Oft im Schatten von majestätischen hundertjährigen Bäumen radelt man entspannt von Bordeaux bis Sète. http://www.canal-et-voie-verte.com/Voie-Verte?lang=de
Von Monaco bis zur spanischen Grenze verläuft der EuroVelo 8 auf 850 km Länge durch bezaubernde mediterrane Landschaften.
Wem es immer noch zu kurz ist, kann den längsten Fernradweg «Vélodyssée» (EuroVelo 1 – Atlantikroute) mit einer Länge von ca. 2.630 km in Angriff nehmen, der von Roscoff im Norden der Bretagne bis nach Irun an die spanischen Grenze führt. https://www.lavelodyssee.com/ (frz. u. engl.)
Doch lieber die Berge?
Sportlich ambitionierte Radsport-Enthusiasten und Mountainbiker ziehen andere Strecken als ein Freizeitbiker oder Familien vor.
Beliebt ist das Nachfahren der Tour de France Strecken, vorzugsweise in den Alpen, in den Pyrenäen oder im Zentralmassiv, deren Steigungen und riskante Abfahrten auf den schmalen Straßen nicht nur die entsprechende sportliche Kondition, sondern auch fahrerisches Können und Beherrschen des Bikes erfordern. Der Buchhandel bietet zu diesem Thema zahlreiche Bücher an, und im Internet sind umfassende Informationen vorzufinden. Familienfreundliche «Voies Vertes» sind in diesen Regionen selten oder gar nicht zu finden.
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