Die Rückfahrt von der Île d'Oléron in die Heimat ist angesagt. Wir entschließen uns aber noch im Arçais eine Kahnfahrt zu unternehmen. Arçais liegt im Marais Poitevin, einer großen Sumpflandschaft nordöstlich von La Rochelle. Unsere Fahrt führt uns über die Brücke zum Festland in Richtung Rochefort und weiter auf der N137 nach La Rochelle. Von hier führt uns der Weg nördlich in den schönen Ort Marans. Wir schlagen den Weg nach rechts auf die D262 nach Damvix ein. Das Tor zum Marais haben wir erreicht. Am Kanal geht es nun nach rechts und dem Kanal folgend zu unserem Zielort Arçais.
Am Ortseingang befindet sich die „Location de barques“, der Abfahrtspunkt unserer Kahnfahrt und das Schloß von Arçais. Arçais ist ein kleiner, verschlafener und fast ausgestorbener Ort, dessen Glanzzeiten schon lange vorbei sind und der doch auf seine Art liebenswert ist. Am Ortsausgang fahren wir auf den, auf einer Wiesenfläche schön angelegten und ruhigen, Wohnmobilstellplatz. Wir beschließen unsere Bootstour am nächsten Tag zu machen, da wir in La Rochelle beim Einkaufen wieder einmal viel Zeit vertrödelt haben.
Am nächsten Morgen geht es zu Fuß zum ca. 600m entfernten Bootsverleih. Wir buchen einen Kahn für „Selbstpaddler“ für eine Stunde, und uns wird eine von Hand gezeichnete, schwarzweiß Kopie unserer 1-Stunden-Route ausgehändigt. Mit Stechpadeln in der Hand geht es zunächst den Hauptkanal entlang. Dass es nicht leicht ist, den richtigen Weg zu finden, wird uns schnell klar. Wir sollen nach links abbiegen, aber da gibt es mehrere Kanäle; wir erwischen zum Glück den richtigen. Jetzt sind wir in einer grünen Hölle, von tiefhängenden Ästen umgeben, auf einem schmalen Kanal – im Amazonas kann es nicht anders sein. Oft stellt meine Frau die Frage: „Sind wir auf dem richtigen Weg?“, da uns der Bootsverleiher davor gewarnt hat, einen falschen Abzweig zu nehmen.
Unsere Wasserroute wird enger und dunkler, wir sind aber beruhigt, als uns ein mit Touristen besetzter Kahn mit einem Führer entgegen kommt. Viele Kanäle zweigen ab und immer wieder stellt man sich die Frage, ob man auf dem richtigen Kurs ist. Auf der Route gibt es auch Anlegestellen, um auf einer der Wiesen ein Picknick einzulegen, worauf wir aber wegen der Zeit verzichten. In der Hoffnung, immer den richtigen Abzweig gewählt zu haben, erreichen wir nach fast 1 Stunde wieder den Hauptkanal und sind erleichtert. Nicht nur die Fahrt war ein Erlebnis, sondern auch die an uns vorbeiziehenden Wälder und Weiden mit grasenden Kühen.
Zurück am Wohnmobil entschließen wir uns, erst am nächsten Tag die Heimreise anzutreten und setzen uns auf die Fahrräder. Über Felder, Wiesen und durch Wälder, an und über Kanäle führen uns die Radwege, bis wir nach 3 Stunden wieder den Stellplatz erreichen. Es war ein schöner und erlebnisreicher Tag. Vor dem Wohnmobil genießen wir den letzten Abend bei gutem Essen und einem Glas Wein. Fazit: Wir waren nicht das letzte Mal im Marais Poitevin und besuchen demnächst vielleicht einen anderen Ort mit Bootsverleih.
© Frankreich-Mobil-Erleben
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