Frankreich-Mobil-Erleben

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Neue kuriose "Wohnmobil-Verbote"
und wieder steht Camping-Car Park
im Focus der Presse

Worum es geht.
Um ein neues Dekret, das das Nachtparken für bestimmte Fahrzeuge verbietet. Wohnmobile werden demnach nicht mehr als Wohnmobil bezeichnet, sondern als "Fahrzeuge, die Gasflaschen transportieren oder Abwasser speichern". Dies eine clevere Formulierung, die sich nicht direkt auf Wohnmobilen bezieht, da Gemeinden wegen bestehenden Wohnmobil-Verboten schon vor Gerichten verurteilt wurden, diese Verbote aufzuheben, da das Wohnmobil gesetzlich keine eigene Fahrzeugkategorie darstellt. Das Vorhandensein von Abwasser und Gas in einem Fahrzeug ist somit ein objektives Merkmal, das zwar jedes Fahrzeug betreffen kann, wovon aber logischerweise jedes Wohnmobil betroffen ist. 

Und wieder einmal steht Camping-Car Park öffentlich in der Kritik. Bereits in der Vergangenheit gab es schon Vermutungen, dass der Stellplatzbetreiber Einfluss auf die Park- und Übernachtungsverbote in den Gemeinden nimmt.

Nachfolgend zwei aktuelle Beiträge hierzu.

Dies ist der Artikel des Magazins "Le Monde du Camping-Car",
welcher von uns sinngemäß und ohne Gewährleistung auf Deutsch wiedergegeben wird.
Der Originalbericht ist unter diesem externen Link von Le Monde du Camping-Car nachzulesen
Quelle: https://www.lemondeducampingcar.fr/etapes/aires-de-services-etapes/quel-lien-entre-camping-car-park-et-les-interdictions-de-stationner-dans-les-communes-linterview/190803

Kürzlich hat das Magazin "Le Monde du Camping-Car" festgestellt, dass mehrere Gemeinden seltsame Dekrete erlassen haben. Wohnmobile werden dort unter dem Namen "Fahrzeuge, die Gasflaschen transportieren oder einen Abwassertank besitzen" (Véhicules transportant des bouteilles de gaz ou stockant des eaux usées) bezeichnet. Es wurde festgestellt, dass diese Gemeinden in der jüngsten Vergangenheit einen Platz an Camping-Car Park (oder eine vergleichbare Installation auf ihrem städtischen Campingplatz) übergeben hatten.

Hat die Firma Camping-Car Park, Einfluss auf die umgesetzten polizeilichen Maßnahmen in den Gemeinden genommen? Diese Frage hat sich "Le Monde du Camping-Car" gestellt. Natürlich hat man auch von Camping-Car Park um Erklärungen gebeten. Der stellvertretende Generaldirektors Olivier Coudrette bekräftigt, dass das Unternehmen keine Rechtsberatung oder Modelle für kommunale Dekrete zur Verfügung stellt.

Das Interview
LMCC = "Le Monde du Camping-Car"
O.C.  = " Olivier Coudrette von Camping-Car Park"

LMCC:  Befürwortet Camping-Car Park das Nachtparken von Wohnmobilen außerhalb von Gebieten und Campingplätzen?
O.C.: CAMPING-CAR PARK nimmt unabhängig vom Fahrzeugtyp keine Stellung zu den Parkvorschriften. In unseren Vereinbarungen machen wir deutlich, dass der Bürgermeister, wenn er durch ein kommunales Dekret spezifische Vorschriften erlassen möchte, dass dies weder diskriminierend noch das gesamte Gebiet der Gemeinde betreffen darf. Die Aufgabe von CAMPING-CAR PARK besteht darin, die Wohnmobilbereiche im Auftrag der Gemeinden zu verwalten. Unsere Aufgaben sind insbesondere die Durchführung des technischen Bereitschaftsdienstes, die Unterstützung der Benutzer in der Region, die Reservierungen, die Sicherheit der Zahlungen, die Werbung, die Hervorhebung des Ziels usw.

LMCC: Ist das Verbot des Nachtparkens von Wohnmobilen außerhalb von Gebieten und Campingplätzen eine Bedingung, die Sie in alle Ihre Vereinbarungen mit Kommunen einbeziehen? 
Auf keinen Fall. Parkvorschriften sind nicht Bestandteil der Verwaltungsbedingungen.

LMCC: Bieten Sie Ihren kommunalen Kunden, die die Bestimmungen für Wohnmobil regulieren möchten, Rechtsberatung an?
O.C.: Wir helfen den Kommunen beim Bau hochwertiger Empfangsbereiche. Wenn wir Beispiele für Vorschriften von Gemeinden haben, die sich bereits mit dem Thema befasst haben, geben wir sie weiter. Unser ständiges Anliegen ist es, den Gemeinden bei ihren Empfangsmissionen zu helfen. Ansonsten ist es die Rolle von Verbänden wie dem Nationalen Verband der touristischen Wohnmobilgebiete ANACT.

LMCC: Stellen Sie den Gemeinden, die Ihre Dienste in Anspruch nehmen, ein Muster-Kommunaldekret zur Verfügung?
O.C.: Wenn eine Gemeinde uns nach einem Beispiel fragt, teilen wir ihnen die Praktiken mit. Der CAMPING-CAR PARK ist eine Verwaltungsgesellschaft und keine Rechtsberatungsgesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, die Schaffung von Wohnmobilgebieten in Frankreich und Europa voranzutreiben, damit die Betreiber von Wohnmobilen das ganze Jahr über frei und sicher fahren können.

Die ersten Verbote

In einem weiteren Artikel hat "Le Monde du Camping-Car" festgestellt, dass bereits drei Gemeinden, die sich für Camping-Car Park entschieden haben, das nächtliche Parken von "Fahrzeugen, die Gasflaschen transportieren oder einen Abwassertank besitzen", verbieten.
Dies betrifft derzeit u.a.:
L'Argentière-La-Bessée (05)
Saint-André-des-Eaux (22)
Merlimont (62)

Quelle: https://www.lemondeducampingcar.fr/actualite/3-arretes-municipaux-dinterdiction-tres-ressemblants-dans-trois-communes-camping-car-park-notre-enquete/190795

Die genauen Bestimmungen von L'Argentiere la Besse, sind auf Französisch hier nachzulesen:
https://ville-argentiere.fr/informations-pratiques/arretes-reglementaires-et-informations-communales-impactant-les-administres/

Unser Kommentar

Wir schließen uns der Meinung an, dass die neuen Verbote sehr mysteriös sind, da gerade solche Verbote in Gemeinden bestehen, in denen Camping-Car Park einen Wohnmobil-Stellplatz übernommen hat oder neu errichtet hat lassen. Sicherlich wird und darf Camping-Car Park keine Rechtsberatung leisten, aber in den mündlichen Verhandlungen zwischen Camping-Car Park und Vertretern der Kommune wird das Wohnmobil-Verbot ausserhalb des Stellplatzes sicherlich ein Grundsatzthema sein. 

Bereits im März 2019 haben wir ausführlich darüber berichtet. Lesen hierzu den nachfolgenden Beitrag.

Camping-Car Park

 

Sind die Wohnmobilisten die Verlierer?


22.03.2019

Ist Camping-Car-Park der heimliche Strippenzieher für die kommunalen Parkverbote für Wohnmobile?

Frankreichs renommierte Wohnmobilzeitschrift "Le Monde du Camping-Car" hat ausführlich recherchiert und darüber berichtet.  
Wenn Camping-Car Park in einer Gemeinde den Stellplatz übernimmt oder einen neuen errichtet, steigen die Preise für Reisemobile enorm an. Auch sollen Bürgermeister die Gelegenheit nutzen, das Parken und Abstellen von Wohnmobilen auf anderen Parkplätzen in der Stadt zu untersagen, damit, so die Vermutung, die Mobile auf den Stellplatz ausweichen müssen.
Valérie Vergès, erste Tourismusbeauftragte und Präsidentin des Fremdenverkehrsamtes in Loches (37): "Als ich zwei Mal Leute von Camping Car Park im Bürgermeisteramt traf, wurde über das Parkverbot für Wohnmobile gesprochen. Dies wird sehr oft von den Projektleitern gefordert."
Also nach dem Motto:  Wenn wir in dieser Gemeinde investieren, müssen für die Rentabilität, wovon auch die Gemeinde profitiert, die Mobile auf den Stellplatz von Camping-Car Park.
Die Führungskräfte des Unternehmens bestreiten den Vorwurf. Sinngemäßer Auszug der Stellungnahme von Laurent Morice, dem Mitbegründer von Camping-Car Park: "Wir reden über alles, und informieren sie über alle illegalen Dinge. Das Verbot des kostenlosen Parkens von Wohnmobilen in der Stadt ist keineswegs ein Verkaufsargument." 
Der wütende Präsident des FFACCC, Alain Clavier, Präsident des des Verband FFACCC (Fédération Française des Associations et Clubs de Camping-Cars), die das Verfahren gegen solche Gemeindeverordnungen einleiten, ist wütend, das sich Camping-Car Park darüber keine Sorgen macht, da für diese Verordnungen schließlich die Gemeinde verantwortlich ist. Zwischenzeitlich mussten einige Gemeinden (wir berichteten) die Verbote wieder zurücknehmen.

Camping-Car Park
* hat 3,4 Millionen Umsatz im Jahr 2017 erwirtschaftet.
* Ziel ist es, 1.000 Plätze zu errichten.
* Die Gemeinde stellt Camping-Car Park das Grundstück zur Verfügung. Die Erstellung oder Erweiterung des      Stellplatzes gehen zu Kosten der Gemeinde.

Auszug aus dem Interview mit dem stellvertretenden Bürgermeister von La-Barre-de-Monts:
"Die Gemeinde kauft die Ausrüstung und baut die Infrastruktur. Die Gemeinde erhält 67% des Umsatzes und Camping Car Park 33%. Dieser Verteilungsschlüssel ist drei Jahren gültig. In dieser Zeit muss die Gemeinde die Installationskosten erwirtschaften. Nach diesen 3 Jahren wird der Vertrag neu verhandelt.
* Camping-Car Park stellt die Bau- und kaufmännische Leitung, das Abrechnungssystem und ist für die   regelmäßige Wartung, Erneuerung und Reinigung zuständig.
* Die Preise nach der Übernahme von Camping-Car Park von ehemals kostenfreien oder preiswerten "5.-€-Plätzen"   sind auf mindestens 8.-€ bis über 12€ (je nach Saison) gestiegen.Wie die Gemeinde Toulon-sur-Arroux (71) sind im Nachhinein manche Gemeinden mit der Entscheidung nicht zufrieden. "Der Bereich ist seit Frühjahr 2017 funktionsfähig, aber wir dachten, wir hätten einen besseren Besuch."

Kommentare der Wohnmobilisten
Kontroverse über Camping-Car Park wird vor allem auf Facebook und in anderen sozialen Medien diskutiert. In der Hochsaison sind die Besucher mit dem System meist zufrieden, aber ein Großteil der Wohnmobilisten steht diesem jedoch feindselig gegenüber, da die Plätze oft vom Stadtzentrum getrennt sind, viele Parkverbote eingerichtet wurden und man gezwungen ist, für Dienstleistungen zu zahlen, die nicht benötigen werden (WLAN, Strom ...).  

In deutschen sozialen Netzwerken ist der Großteil von Camping-Car Park Nutzern positiver. Man darf hierbei nicht vergessen, dass diese Besucher sich meist nur für drei Wochen im Urlaub in Frankreich aufhalten. Sie finden es toll, einen Platz mit Strom und WLAN zu haben, den sie auch noch Online reservieren können. Ihnen ist es egal, ob dieser Platz in der Vergangenheit kostenfrei war oder nur 5.-€ gekostet hat. Dem Franzosen, der hier lebt, mehrfach im Jahr und fast jedes Wochenende mit seinem Wohnmobil unterwegs ist, ist diese Entwicklung jedoch ein Dorn im Auge. 

Und wie ein Stellplatz, der in der Nebensaison immer gut gefüllt war, nach der Übernahme aussieht, zeigt unser Titelfoto.

Fazit:
Neben Camping-Car Park gibt es noch die Stellplätze von AirePark. Positiv hierbei ist, dass sich bis auf das Zugangssystem fast nicht geändert hat und die alten Preise weiterhin gültig sind. Somit muss aus unserer Sicht die Gemeinde noch Einfluss auf die Preisgestaltung haben. Ansonsten ist auf den Plätzen im Großen und Ganzen alles wie gewohnt geblieben.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht:  Stellplätze im Wandel

Quelle:  "Le Monde du Camping-Car"

© FME A92/20190322

 

 

 
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