Frankreich-Mobil-Erleben

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Rhune  (Der heilige Berg)

Wer im Süden von Aquitaine Urlaub macht, sollte Rhune, ca. 30km südlich von Biarritz, unbedingt besuchen. Nördlich vor Sare, direkt an der D4, befindet sich der Bahnhof, von der die Zahnradbahn „Le Train de La Rhune“ abfährt.

Wir haben diesen Ort schon einmal besucht, aber leider hatten wir auf dem Gipfel Nebel. Daher unser zweiter Versuch, da wir in der Ecke von Souston-Plage sind. Zum Parken unseres Wohnmobils nehmen wir diesmal nicht den Großparkplatz sondern biegen an der Station die erste Strasse nach links ab, um 100m weiter links auf einem ruhigen geschotterten Parkplatz zu parken. Hier stehen meist Wohnmobile, doch heute stehen wir allein. Es ist Spätnachmittag und wir wollen am nächsten Tag die erste Bahnfahrt zum Gipfel unternehmen. Viel gibt es hier nicht zu sehen, neben der Bahnstation gibt es ein Restaurant, ein Hotel und ein Souvenirgeschäft. Wir entschließen uns für einen Bummel im Souvenirladen. Regionale Produkte, Lederwaren, Schaaf-Felle u.v.m. werden zu guten Preisen angeboten. Zurück am Wohnmobil genießen wir nach dem Einkauf von Schuhen und unserem Lieblingsgewürz „Piment d'Espelette“ unser Abendessen. Es ist Oktober und wir stehen weiterhin allein auf diesem mit Bäumen umsäumten Platz. Inzwischen ist es dunkel geworden, extrem dunkel und gespestisch ruhig. Keinerlei  Beleuchtung oder Lärm stören den Schlaf. Der Platz  verfügt über keine Ver- & Entsorgung, aber Hauptsache, die Übernachtung wird geduldet. 

Am nächsten Morgen nehmen wir um 10 Uhr die Bahn zum 905m hohen Gipfel. Andere beginnen den etwa 5,5km langen Anstieg auf den Wanderwegen. Die Hin- u. Rückfahrt kostet 18,50€ pro Person, eine Einzelfahrt 15,50€, welche oft von den Wanderern nach dem Aufstieg für den Rückweg in Anspruch genommen wird. Die Fahrt in einem historischen Holzabteil führt uns durch schöne Landschaften mit Weitsicht über die Berge, an Kühen und Pferde vorbei, und erschöpfte Wanderer winken uns neidisch zu. 

Auf der Hälfte der einspurigen Strecke fährt die Bahn auf einem ebenen Plateau auf ein Ausweichgleis. Von oben kommt der Gegenzug ins Tal. Mit Winken, „Bonjour“ und „Bonne route“ begrüßen sich die Fahrgäste gegenseitig, als der Zug an uns vorbei rattert. Die Fahrt geht weiter, der Anstieg wird extrem steiler und die Bahn hat zu kämpfen. Nach ca. 30 Minuten erreichen wir die Bergstation.

Die Freude ist groß, kein Nebel. Wir werden beschenkt mit einem traumhaften Blick über die Pyrenäen. Hier oben verläuft die französisch-spanische Grenze, die Bahnstation auf französischer Seite und die Restaurants und Souvenirgeschäfte auf spanischer Seite. Hier kann niemand von „Touri-Nepp“ sprechen; nicht nur Getränke und Essen sind günstig, auch die Souvenirgeschäfte verlocken zum preiswerten Einkauf. Alkoholische Getränke sind sehr beliebt; wir sind ja in Spanien, wo Spirituosen viel billiger sind -  und Zollbeamte haben wir hier noch nie gesehen.

Nach unserem Mittagessen unternehmen wir noch einen Spaziergang auf dem Gipfel zwischen freilaufenden Pferden und Ziegen. Hier oben genießen wir die klare Luft, die Ruhe und den unendlichen Weitblick bis hin zur entfernten Küstenlinie.

Diesmal hatten wir Glück mit dem Wetter. Wir nehmen die Bahn zurück ins Tal, welche im 40-Minuten-Takt fährt. Es war ein wunderschöner Tag und wir waren nicht zum letzten Mal hier.
A bientôt…

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© FME/ 20170608

 
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