Das Périgord Noir im Departement Dordogne ist nicht nur die Heimat von der Romanfigur Bruno. Für Feinschmecker ist es ein Paradies. Neben den berühmten Trüffeln ist hier die Heimat der Geflügelzüchter von Enten und Produzenten der teilweise umstrittenen, aber doch schmackhaften, Foie Gras.
Auf dem Weg zum Atlantik führt uns der Weg zu einem besonders schön gelegenen Stellplatz des Züchters P. Catinel in Montignac, in der Nähe von Lascaux.
Wir verlassen die breiten Departementstraßen und folgen unserem Navi sowie der Beschilderung zum Stellplatz „Foie Gras Bois Bareirou“ zirka 15 km auf der nur 3 m breiten und kurvenreichen Straße, die uns bergauf und bergab, durch Felder und Wälder führt; immer in der Hoffnung, dass uns kein anderes größeres Fahrzeug entgegenkommt, den es gibt nur wenig Ausweichmöglichkeiten. Statt knapp 8 m Länge und 2.40 m Breite wünscht man sich diesmal einen Kastenwagen.
Die Fahrt hat sich gelohnt. Auf einer Anhöhe, weit abseits von der Zivilisation werden wir mit einem herrlichen Ausblick über das Périgord entschädigt. Für 20 Wohnmobile hat die Familie Catinel sehr schöne Parzellen, alle mit Strom, geschaffen. Der Stellplatz und die Entsorgung ist kostenfrei, lediglich für den Stromanschluss und Frischwasser ist ein Obolus von 3 € zu bezahlen.
So stehen wir nun in „Gottes freier Natur“. Die drei Gänse, die an der Einfahrt vor dem kleinen Shop saßen, watschelten zu unserem Mobil, um uns zu begrüßen. Dem nicht genug, so werden wir und ein weiteres Wohnmobil von zwei Pferden aufgesucht, die neugierig den Kopf in die Aufbautür stecken und die Fahrzeuge begutachten. Auch Pferde können eifersüchtig sein, wie ich spürbar erfahren musste. Mit meiner Zuneigung, als ich eines der beiden Pferde am Kopf streichelte, war das zweite nicht ganz einverstanden und kniff mich spürbar in den Allerwertesten.
Am Nachmittag unternehmen wir auf dem angelegten Lehrpfad einen kleinen Spaziergang über die Entenfarm, vorbei an dem Stall mit den jungen Küken und den großen Frei- und Weideflächen, auf denen die älteren Enten ihre Freiheit genießen. Über 7 ha stehen den Tieren zur Verfügung und somit im Schnitt 12 m² pro Ente. Mehrere Infotafeln und eine Videovorführung klären den Besucher über die Aufzucht und Mast der Enten auf.
Auf dem Rückweg besuchen wir den kleinen Shop, der unzählige Entenprodukte, wie Foie Gras, Confits, Aiguilettes, Magret und Würste aus eigener Herstellung anbietet.
Am Spätnachmittag treffen zwei weitere französische Wohnmobile ein, die im Shop ihren Vorrat mit Leckereien auffüllen, bevor sich die stockdunkle Nacht ohne Lichtverschmutzung über die Mobile legt und uns eine totenstille Nachtruhe gönnt.
Der Weg hierher hat sich gelohnt und der Stellplatz ist wirklich eine Empfehlung wert, auch wenn man Entenfarmen und der Foie Gras negativ gegenübersteht. Aber auch hier gibt es, wie in der Rinder- und Schweinezucht gewaltige Unterschiede im Hinblick auf artgerechte Haltung und Mast. Von dieser Farm, waren wir diesbezüglich positiv überrascht.
Externe Links für weitere Informationen: Webseite Karte Campercontact
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