(Kräuter der Provence)
Der Mythos
Der Geruch und Gedanke an "Herbes de Provence" lässt einen träumen von blühenden Lavendelfelder, dem Ventoux, der Sonne und dem köstlichen mediterranen Essen. Mit den "Herbes de Provence" will man sich den Süden und die Urlaubserinnerungen nach Hause holen.
Doch nun - für viele ein Schock:
Die beliebte getrocknete Kräutermischung, die viele ins Träumen geraten lässt, wird in der Provence gar nicht verwendet. Der Einwand "In ganz Südfrankreich kann man doch die Gewürzmischung kaufen" ist zwar richtig, gekauft wird das Trockenfutter aber nur von Touristen. In der Provence wird mit der Kräutermischung überhaupt nicht gekocht. Hier werden nur frische Kräuter verwendet, die auf jedes Gericht abgestimmt sind, aber keine Mischungen.
Es wird noch schlimmer:
1. Der Begriff "Herbes de Provence" bzw. "Kräuter der Provence" ist kein geschützter Begriff.
2. Die Mengen an Kräutern, welche in den Mischungen verkauft werden, stammen zum Großteil gar nicht aus der Provence. Die Flächen sind viel zu klein, um diese zu produzieren. Hauptlieferanten der Gewürzkomposition sind China, Osteuropa und die arabischen Ländern.
Woraus sie bestehen sollen:
Nach einem Rechtstreit mit Importeuren aus Marokko und Ägypten, die ihre Mischungen als "Herbes de Provence" anboten, wurde eine gesetzliche Richtlinie erlassen, woraus "Herbes de Provence" bestehen soll.
26% Rosmarin
26% Oregano
26% Bohnenkraut
19% Thymian
3% Basilikum.
Dies soll eine Orientierung für die Hersteller sein, die jedoch davon teilweise abweichen und ihre Rezepturen mit Lavendel, Majoran, Estragon, Kerbel, Wacholder, Salbei, Liebstöckel oder Petersilie aufpeppen.
Aus der Traum?
Keineswegs, aber kochen Sie doch einfach wie die Köche in der Provence. Verwenden Sie statt dem getrockneten "Stroh", welches erst durch langes Kochen einen Teil seines Aromas abgibt und deren Stengel oft zwischen den Zähnen hängen bleiben, frische Kräuter und stimmen diese auf das Gericht ab, wie zum Beispiel: Rosmarin zum Lamm oder Thymian zum Braten. Köstliche Rezepte finden Sie in den Rezeptbüchern