Mit oder ohne Osterhase?
Der Osterhase erobert inzwischen von Deutschland aus auch Frankreich. Die "fliegenden Glocken" und den Osterfisch wird er
aber nicht verdrängen.
Pâques wird das Fest bei unseren Nachbarn genannt, wo der Karfreitag kein Feiertag ist und die Kinder erst am Ostermontag mit der Eiersuche beginnen.
Fliegenden Glocken, die Eier "legen"
Von Gründonnerstag bis Ostersonntag schweigen die Kirchenglocken. Im Volksmund und den Kindern sagt man, die Glocken sind nach Rom zum Papst geflogen. Sie schweigen, aus Trauer um Jesus Christus, der am Karfreitag gekreuzigt wurde und am Ostersonntag auferstanden ist.
Am Ostersonntag kehren die geflügelten Glocken zurück, vollgepackt mit Süssigkeiten und Ostereiern, die sie auf die Erde fallen lassen und von den Kindern eingesammelt werden. So findet man zur Osterzeit als Süßwaren neben Lämmern und Hühnern hauptsächlich Glocken mit Flügeln. Die Süßwarenindustrie hat es jedoch geschafft, nun auch den Osterhasen als Symbol einzuführen.
Der Osterfisch
Als christliches Symbol hat dieser Fisch, der 'Poisson d'Avri' zu Ostern eine besondere Bedeutung. Es gibt zahlreiche Theorien dafür. Der Ausdruck Aprilfisch wird für Aprilscherz verwendet. Der 1. April, meist am Ende der Fastenzeit, beendete diese und es durfte wieder Fleisch gegessen werden. Andere Thesen gehen davon aus, dass es mit der Kalenderreform im Jahre 1564 zusammenhängt, als der 1. April zu Neujahr erklärt wurde, aber von den Bürgern nicht akzeptiert wurde. Seinen eigentlichen Auftritt hat der "Aprilfisch" am 1. April, an dem die Kinder versuchen einen Papierfisch an die Rücken von so vielen Erwachsenen wie möglich zu kleben. Dieser Brauch ist aber eng mit dem Osterfest verbunden.
Das kommt auf den Tisch
In vielen französischen Familien hat der Lammbraten zu Ostern seine Tradition und symbolisiert damit das Osterlamm.
Das "Brioche de Pâques" (Osterbrot) ist ein Hefeteigkranz, in dessen Mitte ein hartgekochtes Osterei steckt.
Ostermontag
wird in manchen Regionen nicht so ernst genommen. So findet man überwiegend in den Großstädten Geschäfte, die geöffnet haben.