Es muss nicht immer Meer sein
Die Alpen und Pyrenäen sind nur zwei der sieben französischen Gebirge in Frankreich, gehören aber, neben der Insel Korsika und dem Zentralmassiv, zu den beliebtesten Urlaubszielen im Sommer wie im Winter.
Die zu Deutschland grenznahen kleineren Gebirge, die Vogesen und Ardennen, aber auch das Jura, müssen sich mit ihren landschaftlichen Reizen und Freizeitmöglichkeiten keinesfalls hinter den "Großen" verstecken, über die wir demnächst separat berichten.
Jedes der zwei Gebirge hat seine Vorzüge und Bergfreunde finden mit 100%iger Sicherheit in einem der großen Berglandschaften je nach Hobby, Freizeitgestaltung und Entfernung ihr Ziel; sei es in den imposanten Alpen mit ihrem hohen Felsmassiv oder in der abwechslungsreichen Bergwelt der Pyrenäen.
Die französischen Alpen (Les Alpes françaises)
Das Ziel für alle, die hoch hinaus wollen. Neben dem höchsten Gipfel, dem Mont-Blanc mit 4.810 m dominieren weitere 24 Viertausender diese grandiose Gebirgslandschaft zur Grenze nach Italien und der Schweiz. Diese Alpenlandschaft der Westalpen erstreckt sich auf 40.802 km² im westlichen Teil Frankreichs vom Genfer See bis zur Côte d'Azur und gehört zu den Regionen Auvergne-Rhône- Alpes und Provence-Alpes-Côte d’Azur.
Sie sind im Winter wegen ihrer "Schneegarantie", nicht nur für deutsche Wintersportler wegen der Entfernung zu Deutschland, das beliebteste Wintersportgebiet. Den Wetterbedingungen und dem Tourismus geschuldet, sind hier unzählige Skipisten aller Schwierigkeitsgrade, Loipen, Lifte und viele Retortenorte entstanden, welche die Berglandschaft teilweise verunstaltet und der natürlichen Umwelt Schaden zugefügt haben.
Ruhe und Natur, Fauna und Flora genießt man am besten in einem der drei großen Nationalparks, dem Vanoise, Ecrins und Mercantour. In der schneelosen Zeit sind die Alpen mit ihren idyllischen Tälern neben den Wanderern, Treffpunkt der Bergsteiger und Paragleiter. Nicht nur der legendäre Ort Alpe d'Huez ist bei ambitionierten Radsportlern das Etappenziel, viele weitere von der Tour de France bekannte Strecken sind bei diesen Sportlern beliebt. Wassersportler und Seenliebhaber werden auch in den Alpen, neben den Gebirgsbächen und kleineren Seen, am »Genfer See«, dem türkisfarbenen Stausee »Lac de Castillon« und dem »Lac de Roselend« im Beaufortain-Massiv, die wundervoll zwischen den Bergen eingebettet sind, ihr Urlaubsziel finden.
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Die Pyrenäen (Les Pyrénées)
Der großen Entfernung zu Deutschland wegen, werden die Pyrenäen trotz Zugang zum Atlantik und zum Mittelmeer, seltener als Urlaubsziel gewählt. Vielen sind sie nur durch den Ort "St.-Jean-Pied-de-Port", als Ausgangspunkt des Jabobsweges, oder durch die Tour de France bekannt.
Die Pyrenäen müssen sich nicht hinter dem Hochgebirge der Alpen verstecken. Auf einer Länge von über 430 km verläuft die Bergkette der Pyrenäen vom Atlantik zum Mittelmeer, trennt Frankreich von Spanien, und kann auf dem grandiosen Fernwanderweg GR10 über 850 km erwandert werden. Was für Biker die Route 66 ist, ist für Trekkinganhänger der GR10 mit seinen 48.000 Höhenmetern.
Mit Viertausendern kann das Gebiet zwar nicht aufwarten, es ist aber mit seinen Drei- und Zweitausendern Gipfel nicht weniger attraktiv als die Alpen, und bei Bergsteigern ebenso beliebt. Die Pyrenäen sind wilder, unerschlossener und vielfältiger in der Fauna und Flora, als die Alpen. Dazu kommen unzählige und historische Stätten und Sehenswürdigkeiten, authentische kleine Bergdörfer und Städte, idyllische Bergseen und Wasserfälle, und drei Nationalparks, wovon zwei auf spanischer Seite liegen. Ein Erlebnis der besonderen Art sind die drei touristischen Bahnlinien. Eine Fahrt davon sollte man unbedingt einmal unternehmen, sei es mit dem "Petit Train du Lac d'Artouste", dem "Le Train de la Rhune" oder mit der gelben "Ligne de Cerdagne".
Die Pyrenäen zählen nicht umsonst zu den schönsten Gebirgsregionen Europas.
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Tipps für Wohnmobile & Caravans
Routen durch die Bergwelt sollten gut geplant werden, vor allen Dingen, wenn Hauptrouten verlassen oder Passstraßen angefahren werden. Extreme Steigungen, enge Serpentinen-Kehren, an denen schon manche aufgesessenen sind, und schmale einspurige Straßen mit kleinen Ausweichbuchten, haben schon manche Fahrer zur Umkehr (oft rückwärts) gezwungen. Zu einer guten Routenplanung ist in den Bergen eine Straßenkarte mit Angaben zu Gewichtsbeschränkungen, Höhenangaben etc. unerlässlich, deren Maßstab maximal 1:200.000 betragen sollte. Die Anweisungen von PKW-Navigationsgeräte haben schon viele ins Chaos geführt, und LKW/Wohnmobil-Navis haben nicht immer alle Daten gespeichert.