Frankreich-Mobil-Erleben

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Dolus-d'Oléron
vs.
McDonald's

Die Bürger haben verloren.

 

Ein kurioses Urteil.

Geht auf der Île d'Oléron
die Esskultur zu Ende?

 

Im Jahre 2014 beantragte McDonald's eine Baugenehmigung für ihr Burger-Restaurant auf der Insel. Der Bürgermeister lehnte diesen Bauantrag, unterstützt durch eine Petition, ab, da er, wie die Bürger, die Authentizität von Oléron gefährdet sah. Ebenso sah es auch sein Nachfolger und lehnte den erneuten Antrag ebenfalls ab, aber die Entscheidung wurde vom Verwaltungsgericht Poitiers aufgehoben. Daraufhin legte die Gemeinde beim Verwaltungsgerichtshof von Bordeaux Berufung ein.

Und heute?
Ende Februar 2019 wurde die Gemeinde Dolus-d'Oléron verurteilt, eine Strafe in Höhe von 107.400.-€ zu leisten, jeweils zur Hälfte an den Staat und an McDonald's. Dies entspricht einer Geldstrafe von 300.-€ je Tag seit Oktober 2017. Dem Bauantrag sei stattzugeben. 

Ein Ende des Rechtstreits ist aber noch nicht in Sicht. Zum einen wird der Bürgermeister den Fall dem Staatsrat vorgelegen und zum anderen haben die Anwohner wegen Wertminderung ihrer Grundstücke beim Verwaltungsgericht in Poitiers Klage eingereicht. 

Auch der Eigentümer des Grundstücks, der dieses an McDonald's vermietet, sieht nun seine Chance, und will seinen Verlust von 250.000.-€ für vier Jahre gerichtlich einklagen.

Braucht Île d'Oléron oder die Umwelt einen MacDonald's?

Wir schließen uns dem Großteil der Insulaner an, und sagen NEIN. 

Durch MacDonald's wird es nicht mehr Touristen geben und es werden ohne McDonalds auch keine wegbleiben. 

Den Schaden hat die Umwelt, die regionale Gastronomie und die Gemeinden durch die Mehrbelastung der Müllentsorgung.



Wird sich Oléron so verändern?

Jeder kennt es, wo ein McDonald's ist, ist am Straßen- und Wegesrand, im Grünen und auf anderen Freizeitflächen schon erkennbar. Ein Landschaftsbild, dass niemand braucht, und Einwegverpackung, auf die man, auch zum Schutze der Natur, verzichten sollte.    

Die Esel von Nicolas Seguier, der die bekannte und sehenswerte Eselfarm auf der Île d'Oléron betreibt (wir werden darüber noch berichten), werden in Zukunft viel zu tun haben. Sie werden aus ökologischen Gründen für die Reinigung und Müllentsorgung am Strand eingesetzt (s. Video am Ende der Seite)

Es bleibt also spannend. 
McDonald's wird mit Sicherheit der einheimischen und steuerzahlenden Gastronomie schaden, denn ein Teil der ausländischen und Großstadt-Urlauber wird diese Burgerfiliale besuchen, nach dem Motto: "Klasse. Essen wie zuhause", anstatt die regionalen Köstlichkeiten zu genießen.

Anmerkung:  
Auch das Team von Frankreich-Mobil-Erleben hatte die Petition unterzeichnet, da wir die gleiche Meinung wie Grégory Gendre und Bewohner vertreten: „Die Insel-Restaurants, mit ihren Menüs aus frischen Zutaten, würden leiden. Wir versuchen Träume zu verkaufen und nutzen dabei die natürlichen Ressourcen und Gegebenheiten unserer kleinen Insel. Wir wollen das nicht für die dicken großen Schuhe und die fettigen Macs des amerikanischen Eindringlings aufgeben.“

Die Fastfood- und Burger-Fans jubeln über das Urteil, und uns ist klar, dass uns von den Befürworter vorgeworfen wird, dass man mit der Zeit gehen muss, und nicht McDonald's, sondern seine Kunden an der Umweltverschmutzung schuld sind. 

Mehr Infos über externe Links:           Der Rechtsstreit    Das neue Urteil   Zur Eselfarm




© FME A92/20190322

 
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